Tiere im St. Paulus Stift

Bruno mit Max und Lotte - unsere Alpakas

Seit 19. März 2008 lebt Bruno auf dem Gelände des St. Paulus Stiftes. Sein Bruder Hansi verstarb am 18. März 2020. Weil Bruno nicht alleine leben kann, haben Lotte (weiß) und Max (braun) seit dem 18. April 2020 hier bei uns ein neues Zuhause gefunden. Sie können gerne besucht werden, aber auf keinen Fall gefüttert!!!

Alpakas gehören zur Gruppe der Kamele und werden als „Neuweltkamele“ den sogenannten „Altweltkamelen“ Dromedar und Trampeltier gegenübergestellt. Die Heimat der höckerlosen Neuweltkamele ist Südamerika und dort die rauen Hochebenen von Peru, Bolivien und Chile. Zu den Neuweltkamelen gehören neben den Lamas die Alpakas, die Vikunjas und die Guanakos. Vikunja und Guanako sind Wildformen, Lama und Alpaka die beiden vom Guanako abstammenden Haustierformen.

In ihrer Heimat wurden Lamas und Alpakas vor etwa 4500 Jahren domestiziert. Lamas werden seither dort zur Fleischgewinnung gehalten und als Lasttiere benutzt. Die hochgeschätzte Lamawolle stammt überwiegend von den etwas kleineren Alpakas, die mit einem ungewöhnlich weichen Wollvlies ausgestattet sind.

Haltung

Die Haltung von Alpacas in unseren Breiten ist absolut problemlos. Alpacas sind wie alle Kamele Wiederkäuer und an eine karge, rohfaserreiche Nahrung angepasst. Sie können deshalb bei uns auf mageren Weiden gehalten werden. Durch ihr wärmeisolierendes dichtes Fell sind sie zudem gut an trockene Kälte und raues Wetter angepasst. Stallungen sind deshalb bei Alpacas nur bei starkem Regen, beim Abfohlen und während der ersten 4 Wochen der Fohlenaufzucht notwendig.

Alpacas koten und urinieren nur auf bestimmten Plätzen (sogenannten Lamatoiletten) innerhalb ihres Geheges.

Eine Frage, die wohl viele interessiert:

Können Alpacas spucken?

Diese Frage muss streng genommen mit einem Nein beantwortet werden.

Die Eigenart der Alpacas, bei Streitigkeiten mit Artgenossen und in Abwehrreaktionen zu „spucken“, erfolgt einerseits nicht gezielt, andererseits nicht ausschließlich mit Speichel. Vielmehr wird mit angelegten Ohren eine Portion Mageninhalt zusammen mit Speichelflüssigkeit in breiter Form als meist grüner, dünnflüssiger, übelriechender Brei ausgeprustet. Obwohl dies relativ selten passiert, wird diese Eigenschaft von Alpacas von uns Menschen automatisch mit dem Begriff „Lama“ in Verbindung gebracht. Ein Alpaca wird jedoch nie unangekündigt „spucken“: es legt erst die Ohren an, legt den Kopf in den Nacken und „holt“ mit entsprechenden Geräuschen erst den Brei aus dem Magen.

Jamie - unser Wallaby

Seit dem 29. August 2009 leben Wallabies auf dem Gelände des St. Paulus Stiftes. 2018 musste Joey engeschläfert werden, nachdem er Vergiftungserscheinungen zeigte, 2019 dann leider auch Skippy, allerdings krankheitsbedingt. Hier die Bitte: auf keinen Fall füttern!!!

Bennett-Wallabies gehören zu den Kängurus und sind eine tasmanische Unterart des australischen Rotnackenwallabies. Tasmanien ist eine Insel südlich von Australien, wo es durchaus auch harte Winter gibt.

Der Lebensraum der Tiere sind besonders offene Grasflächen. Sie sind vorwiegend dämmerungsaktiv. Ihre Nahrung ist wie bei allen Kängurus pflanzlich und besteht aus Gräsern, Kräutern und Schösslingen.

Das Wallaby ist ein Fluchttier. Trotzdem siegt oft die Neugier, denn prinzipiell sind die Tiere erst einmal an allem interessiert. Und so werden neue Dinge und Menschen in der Umgebung vorsichtig unter die Lupe genommen.

Haltung

Wallabies sind gut an unser Klima angepasst und lieben es, sich im Freien aufzuhalten. Daher ist im allgemeinen auch keine besondere Stallung oder gar ein beheiztes Gebäude notwendig. Ein Unterstand, auf drei Seiten geschlossen, reicht üblicherweise aus, um den Wallabies Schutz gegen Wind und Regen zu bieten.

Je nach Bauart sollte der Unterstand sowohl für ein kühles Plätzchen in der Sommerhitze als auch für einen wärmenden Rückzugsort sorgen. Im Winter ist es für die Wallabies bis –15°C, ja sogar bis –20°C kein Problem – solange sie vor Wind und Nässe geschützt sind.

Nahrung

Grob genommen ernähren sich Wallabies genau wie unsere Alpakas. Neben Gras und Heu lieben sie auch Blätter und Obstbaumzweige. Auch Obst und Gemüse kann in einem bestimmten Rahmen zugefüttert werden. Allerdings gibt es eine besondere Krankheit bei Kängurus, die sogenannte Lumpy-Jaw-Krankheit. Deshalb darf auf keinen Fall Futter angeboten werden, das Zahnfleisch oder Gaumen der Wallabies verletzen könnte. Deshalb auch hier die Bitte, die Wallabies nicht eigenmächtig zu füttern.

Der Verdauungsapparat der Wallabies ist der eines Wiederkäuers. Dies bedeutet, dass auch sie die vorverdaute Nahrung wieder hochwürgen müssen, allerdings nicht verbunden mit ausgedehnten Wiederkäuphasen wie wir sie von den Alpakas kennen.

Kängurus würgen den vorverdauten (grünen) Brei mit einer heftigen, wellenförmigen Oberkörperbewegung hoch. Dann schlucken sie den Brei wieder hinunter. Es kommt dabei durchaus vor, dass etwas grüner Brei aus ihrem Maul tropft. Auch wenn dies auf den ersten Blick etwas besorgniserregend aussehen sollte, so ist es doch eine anatomische Notwendigkeit und gehört einfach dazu.

Was muss man sonst noch wissen?

Wallabies sind neugierige Tiere, die im Normalfall sofort Besucher begrüßen.

Wallabies dürfen nicht gefüttert werden, da falsches Futter ihren Tod bedeuten kann.

Wallabies sind Fluchttiere, daher bitte nicht erschrecken.

Bitte betreten Sie nicht eigenmächtig das Gehege der Wallabies.

Wallabies werden normal am späteren Nachmittag gefüttert. Es macht Freude sie dabei zu beobachten, noch mehr Spaß macht es, sie aus der Hand zu füttern. Wenn Sie dabei sein wollen, sprechen Sie mich einfach an.

Daneben gibt es zur Zeit noch zwei Enten, eine Stumm- und eine Laufente, ein Meerschweinchen, zwei Katzen, Momo und Nero, und natürlich den altdeutschen Schäferhund Eddy.